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Bearbeitung von Rückstellungen
Man kann Rückstellungen für Konditionen buchen, die eine nachträgliche Abrechnung erfordern.
Betriebswirtschaftlicher Hintergrund
Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen müssen für kundenbezogene Abrechnungsprozesse Rückstellungen angelegt werden, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen in der Finanzbuchhaltung transparent zu machen. Auf die gleiche Weise können Sie zukünftige Zahlungen von Lieferanten für Einkaufsabsprachen transparent machen. Um diese Anforderungen erfüllen zu können, bietet Ihnen das Settlement Management Funktionen im Konditionskontraktmanagement an, die das Buchen, Aktualisieren und Stornieren von Rückstellungen unterstützen.
Buchung von Rückstellungen
Rückstellungen können beim Buchen von transaktionalen Belegen, wie Wareneingängen oder Fakturen, angelegt werden. Außerdem können Sie Rückstellungen in einem speziellen Abrechnungslauf (Abrechnung von Delta-Rückstellungen) in einer kumulierten Form buchen. Während dieses Abrechnungslaufs legt das System spezielle Abrechnungsbelege an, um die Rückstellungen anhand des entsprechenden Umsatzes zu buchen.
Die Buchung von Rückstellungen in kumulierter Form hat folgende Vorteile:
- Man kann die Berechnung von Rückstellungen zu jedem beliebigen Zeitpunkt während des Kontraktgültigkeitszeitraums einplanen und damit eine präzise Prognose und die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen sicherstellen
- Bei Kontraktänderungen oder Änderungen des transaktionalen Umfangs, sind keine Aktualisierungen oder Änderungen der transaktionalen Belege erforderlich.
- Durch den kumulierten Umsatz können auch Staffeln während der Rückstellungsberechnung berücksichtigt werden.
In der Regel plant man Jobs zum Ausführen der Abrechnungen von Delta-Rückstellungen periodisch ein. Mit diesem Abrechnungsdatumstyp können auch Korrekturen an Rückstellungen vorgenommen werden, die durch Änderungen der Konditionen oder Kontraktdaten notwendig sind. In einer Abrechnung von Delta-Rückstellungen werden auch vorhandene Rückstellungen berücksichtigt.
Hinweis |
Die kumulierte Buchung von Rückstellungen durch einen Abrechnungslauf für Delta-Rückstellungen ist der vordefinierte Prozess im SAP-Best-Practices-Standardinhalt. In einigen Szenarien kann es jedoch erforderlich sein, die Rückstellungen in den transaktionalen Belegen zu buchen. Für diese Szenarien müssen zusätzliche Konfigurationseinstellungen vorgenommen werden. |
Hinweis |
Mit Delta-Rückstellungen ist es nicht möglich, den GLD (gleitenden Durchschnittspreis) zu ändern. Die GLD-Anpassung erfolgt nur im Rahmen der Bestandsbuchung bei Wareneingang. |
Erlösabgrenzung – Wahrscheinlichkeit
Gemäß den Rechnungslegungsvorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS15) müssen auch die Fälle in den Rückstellungsbuchungen wiedergespiegelt werden, bei denen ein Geschäftspartner nicht in der Lage ist, die in den Geschäftsbedingungen des Konditionskontrakts vereinbarten Schwellenwerte zu erreichen. In solchen Fällen können Sie die Konditionsart Unwahrscheinlichkeit verwenden, die im Konditionskontrakt verfügbar ist.
Um zu erfassen, dass ein Schwellenwert nicht erreicht wird, passen Sie den Konditionswert auf 100 % an. In diesem Fall werden beim nächsten Abrechnungslauf für Delta-Rückstellungen automatisch alle Rückstellungen storniert und keine neuen Rückstellungen angelegt.
Hinweis |
Wenn der Konditionswert für die Unwahrscheinlichkeit bei 100 % liegt, werden alle Rückstellungen spätestens bei der Endabrechnung storniert. Ändern Sie den Konditionswert vor der Abrechnung zurück auf 0 %, wenn sich die Wahrscheinlichkeit ändert und der Geschäftspartner doch in der Lage ist, die Schwellenwerte zu erreichen. |
Hinweis |
IFRS 15 ist ein International Financial Reporting Standard (IFRS), der vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegeben wird. Dieser Standard bietet eine Richtlinie zum Reporting von Erlösen aus Kontrakten mit Kunden. |